CARMEN E. KREIS - VIDEOARBEITEN

4. bis 11. Mai 2008

Vernissage: Samstag, 3. Mai, 18 Uhr
Einleitung von Thomas Heimann und Carmen E. Kreis

Sonntag, 4. Mai, 11 und 18 Uhr
Werkgespräche
Gesprächsleitung Alex Silber

Verlängerte Öffnungszeiten
Dienstag - Freitag: 15 - 20 Uhr
Samstag/ Sonntag: 11 bis 17 Uhr
Die Künstlerin ist während der Ausstellung anwesend.

 

Bild
Carmen E. Kreis: über-setzen, 2005, Videostill

 

 

Carmen E. Kreis zeigt erstmals ihre Videoarbeiten der letzten Jahre im Überblick. Die Präsentation lädt zur konzentrierten Vertiefung in die dichten und präzis komponierten Einzelwerke ein. Gestik und tänzerische Bewegung prägen die Arbeiten. Sie lassen sich auf einen beziehungsreichen Dialog mit dem Medium Video und Fragen der Wahrnehmung und der Sprache ein. 

Philosophische Lebensprinzipien und Konzepte des Fliessenden und Zyklischen, die im Wassermotiv oder im asiatischen Kampfsport Aikido anschaulich werden: Damit setzt sich Carmen E. Kreis intensiv auseinander. Die Künstlerin ist dabei weit davon entfernt, solche Konzepte einfach zu reproduzieren. Vielmehr fordern ihre Werke aktives Assoziieren zwischen Bild- und Sprachfragmenten im Zeichen der Bewegung. Alle Videoarbeiten vermitteln und übersetzen so zwischen unterschiedlichen Sprach- und Denksystemen.

Während ihre früheren Rauminstallationen vorwiegend die Bewegung des Betrachters und der Betrachterin verlangten, zeichnen sich ihre Videoarbeiten durch die Vielfalt an Darstellungsmöglichkeiten von Bewegung aus. Die Arbeit «Motus vivendi» spielt in diesem Werkkomplex eine Schlüsselrolle. Zum rhythmischen Paukenschlag der Tonspur - die Umsetzung einer Hirnstrommessung an der Künstlerin, während des Betrachtens ihres eigenen Films - sehen wir Aikidokas beim gemeinsamen Training. Nahaufnahmen und die starke Verlangsamung der Filmbilder fokussieren das sportliche Motiv auf einen Tanz, ein Wechselspiel von Schwarz und Weiss, von Fuss und Hand, von oben und unten. Das Körperliche, Zyklus, Bewegung und Raum – Konstanten im Oeuvre der Künstlerin – sind nicht nur Motiv, sondern auch grundlegend für die Komposition der Arbeit.

Die Entwicklung der Fragen, die die Künstlerin an das Medium Video stellt, werden in der Ausstellung nachvollziehbar. Gegenüber ihren motivisch und technisch zurückhaltenderen früheren Arbeiten zeugen die neueren von einer vertieften Erkundung der medialen und kompositorischen Vielfalt von Wahrnehmungsmodi und führen auch zu komplexeren Erkenntnisformen. Eine solche Verdichtung bildet den Kern von «über-setzen». Als Grundlage für die Ausführungen des Semiotikers Jacques Geninasca dient ein Still aus der Arbeit «Motus vivendi». Seine Erläuterungen, die von einem statischen Bild ausgehen, werden durch Filmschnitte, geometrische Über- und Einblendungen in einen rhythmischen Strudel gezogen. Das bewegte Videobild entwickelt gegenüber dem Text eine Eigendynamik, die sich jenseits semiotischer Konzepte ihren Raum schafft.
Text: Fiona Siegenthaler
www.carmenekreis.ch

Die Ausstellung wird unterstützt durch Videobasis Kanton Basel-Landschaft und GGG Basel.

Die Produktion der Videoarbeiten wurden unterstützt von:
«über-setzen» (2005): Fachausschuss Audiovision und Multimedia der Kantone BS und BL
«Hochwasser» (2003): Futurum Stiftung, GGG Basel
«Motus vivendi» (2001): Fachausschuss Audiovision und Multimedia der Kantone BS und BL, GGG Basel


Für den Ausstellungsraum Klingental organisiert von Thomas Heimann.

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