F #
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Maschi Fontana: Installation, 2010
F# (Fis-Dur) ist ein Gitarrenakkord, der ein Halbton höher ist als F. Einige sagen, es ist der rockigste Akkord aller Zeiten.
Der künstlerische Ausgangspunkt der Ausstellung ist Rockmusik. In diesem Fall definiert als laute, wilde, schmutzige, rebellische und wütende Musik (einschliesslich aller Genres wie Punk, Heavy Metal, Glamrock etc.). Die Ausstellung untersucht aus der Perspektive der beteiligten Künstlerinnen und Künstlern, wie ihnen Rock als Teenager zu verstehen half: Alle sind verrückt und seltsam, man ist nicht allein und es gibt tatsächlich einen Kanal, um dieser Verrücktheit Ausdruck zu geben und sie zu feiern.
Zu Hause im eigenen Zimmer lässt sich Rockmusik alleine konsumieren und verstehen. Doch letztlich lockt ihre verführerische Stimme einen nach draussen an jene Orte, wo Rockmusik ihre wahre Form findet – ans Konzert. Auf der Bühne, im farbigen Scheinwerferlicht, inmitten des Chaos ihres Equipments befindet sich die Band, vor ihr im Dunkeln das Publikum. Beide sind gleich wichtig: das Publikum braucht die Band, die Band braucht das Publikum, und beide versuchen eins zu werden. Hier versteht man, was einem aus dem eigenen Zimmer hinaus getrieben hat, was auch die anderen aus ihren Zimmern getrieben hat: tanzen, trinken, Spass haben, sich gehen lassen. Rock geht an Grenzen. Es ist eine Einladung zum Rebellieren, sich zu vergessen und einfach zu sein.
Die an der Ausstellung beteiligten Künstlerinnen und Künstler verstehen Rockmusik als erste Kunst in ihrem Leben. Die Kenntnis ihrer Codes erlaubte Verständigung und Identifikation und bildete den Ausgangspunkt, um sich andere Kunstformen oder -sprachen anzueignen. Vor diesem Hintergrund untersucht die Ausstellung die verschiedenen Mechanismen und Facetten von Rockmusik. Dazu gehören ihre moralischen Werte, ihre Ästhetik(en), Romantik und Nostalgie, aber auch die Beziehung zwischen dem Star und dem Publikum. Wie kann sich die Rock-Mentalität in einem Kunstwerk offenbaren? Kann ein Gemälde als ein Punksong angesehen werden?
Während ihres dreimonatigen Aufenthalts in den IAAB Ateliers entwickelten Jennifer Caubet (Marseille) und Hidde van Schie (Rotterdam) das Konzept dieser Gruppenausstellung, zu welcher sie Künstlerinnen und Künstler einluden, die sie während ihres Aufenthaltes in Basel kennen lernten. Sie sehen die Ausstellung als Kollaboration zwischen Künstlern und nicht als eine im engeren Sinn kuratierte Ausstellung. Die Künstlerinnen sind dazu eingeladen, ein neues Werk für die Ausstellung zu entwickeln, das der Frage nachgeht, was die Prinzipien von Rockmusik für sie persönlich bedeuten und wie sie Eingang in ein Kunstwerk finden.
Das Projekt wird unterstützt von der Mondriaan Foundation, Amsterdam.
Für den Ausstellungsraum Klingental organisiert von Noëlle Pia.