Under a hunch
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Dunja Herzog: NN, 2012
Dunja Herzog (CH, 1976) und G. Küng (USA, 1982) verwenden alltägliches Material in direkter, ungeschönter Art und Weise. Der Arbeitsprozess und die verschiedenen Schritte im Akt der Werkfindung sind dabei von zentraler Bedeutung. Im fertigen Werk sind Spuren zu entdecken, Gesten wiederzufinden und die Haptik des Betrachters wird angesprochen.
Für Dunja Herzogs Arbeit bildet oft Gefundenes den Ausgangspunkt. Sie wählt Materialien aus ihrem Umfeld, welche uns allen in ihren Eigenschaften vertraut sind. Diese verwendet sie dabei nicht wertend, sondern sucht im Prozess jeweils deren ganz eigene Qualitäten. Ob geschnitten, gerissen oder radikal übermalt – unmittelbar, intuitiv und zielstrebig verwendet und bearbeitet sie die Materialien mittels einfachen Gesten. Das Resultat sind Objekte, die auf ehrliche und unverhüllte Weise ihren Entstehungsprozess zeigen, jedoch in ihrer Form und Positionierung einen Moment der Mystifizierung erfahren.
Wo in Dunja Herzogs Arbeit der Betrachter physisch wandert, sie umschreitet und im Raum vermisst, wandern in G. Küngs Arbeiten die Augen des Betrachters. Man begegnet minimalen dreidimensionalen Bildern, die visuell verführen. Georgia verwendet Papier, Gewebe, Klebestreifen, bedient sich aber auch Fotografien. Durch Techniken des Überlappens, Durchtrennens, Klebens und Übermalens der verschiedenen Schichten entstehen abstrakte und doch opulente, imaginäre Bildräume. Ein spannendes Spiel von Nähe und Distanz entwickelt sich.
Eine Video-Arbeit von Terry Fox (USA, 1943-2008) unterstreicht und ergänzt die beschriebene Arbeitsweise der beiden Künstlerinnen. In einer liebevollen und poetischen Qualität werden mit immer gleichen einfachen Gegenständen kurze Inszenierungen trickreicher Phänomene geschaffen.
Mit freundlicher Unterstützung durch das Aargauer Kuratorium und die Jaqueline Spengler Stiftung
Für den Ausstellungsraum Klingental organisiert von Rahel Schelker.