Zusammen - Drei Sichtweisen
Bild
Claudia Walther: Zusammen, Fotografie
Vernissage: Samstag, 13. März, 17 Uhr
Einführung Gabrielle Obrist
Veranstaltungen:
Künstlergespräch: Donnerstag, 18. März, 18 Uhr
Shakhuachi-Flöten-Klänge mit Jürg Fuyûzui Zurmühle: Sonntag, 28. März, 17 Uhr
Die in Basel lebenden Künstlerinnen Renata Borer, Claudia Roth und Claudia Walther haben ausgewählte Werkgruppen ihres aktuellen Schaffens zusammengelegt, um im Visavis dreier unverwechselbarer gestalterischer Ausdrucksweisen das gemeinsame inhaltliche Interesse vorzustellen.
In den Medien Fotografie, Malerei, Plastik und installative Wandzeichnung realisieren sie Bilder von eindringlicher Konzentration. Als ein Filtern kann ihre jeweilige künstlerische Vorgehensweise umschrieben werden, wobei dieses Herauslassen von Wesentlichem mittels unterschiedlicher Strategien zur Anschauung gelangt.
Claudia Walthers künstlerischer Filter zur Wahrnehmungssteigerung ist ein gekonnter Einbezug der Variablen im fotografischen Aufnahmeverfahren. Die Fotografien überraschen mit Ansichten eigenartig getrübter oder verzerrter Szenerien. So bannt Claudia Walther in ihren Arbeiten "en vitesse" und "trainscapes" Landschaften bei bis zu 300 km/h in ihre Bilder und lässt die Charakteristika eines laufenden Films, namentlich Zeit- und Bewegungsfluss, im Standbild kulminieren. Eine Vielzahl von optischen Momenten ist durch die Wahl der Belichtungszeit zu einer schier abstrakt anmutenden Verschmelzung gesteigert.
Claudia Roth wählt als Filter die malerische Analyse des von ihr fokussierten Gegenstandes. Hibiskusblüten und Landschaften kommen in ihren Gemälden zur atmosphärischen Entfaltung, erfahren Intensivierung durch Aufhebung der verbindlichen Reverenz an das reale Motiv. Im Nebeneinander variantenreich essentialisierter Ansichten von Blumen oder Szenerien ist die natürliche Vollkommenheit derselben zu erahnen. Die Künstlerin spürt mit ihren malerischen Studien dem Sein im Schein nach.
Renata Borers Arbeiten gleicht einem Enthüllen von "des Pudels Kern", hinter der schönen Erscheinung ist Abgründiges zu gewärtigen. Indem die Künstlerin aus Wachs bekannte Formen und Körper übersteigert, bringt sie bizarre Gebilde hervor und stellt diese in den Dienst der Assoziationsentkoppelung. Ihre Wandreliefs aus transparentem Klebeband muten wie Wildwuchs an, sind befremdliche Ausblähungen, deren Gestalt und Grösse dazu angetan sind, ein diffuses Unbehagen auszulösen. Die Fantasie der Betrachtenden sei durch die formalen und farblichen Irritationen beflügelt - zu Höhenflug oder Turbulenzen.
Text: Gabrielle Obrist
Helft mit bei der Arbeit am Archiv vom Ausstellungsraum Klingental: gibt es zu dieser Ausstellung irgendwo noch Abbildungen? Hinweise, aber auch Korrekturen und Ergänzungen gerne an info@ausstellungsraum.ch, vielen Dank.