KAM (Karl A. Meyer)
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KAM: Kämpferpaar (aus dem Rudel), 2002, Ton, 2cm hoch
Foto ©Peter Schälchli, Zürich
KAM (Karl A. Meyer) schuf die ersten Figuren im Februar 2000 in den Ferien in Barcelona als Spielfiguren für seine damals 3-jährige Tochter. Sie waren aus ungebrannten Ton, mit der Hand geknetet und mit rudimentären Physiognomien ausgestattet. Später, als er die fast vergessenen Figuren wieder auspackte, faszinierten sie ihn: eine ganze Welt liesse sich so darstellen. Und er machte sich auf den Weg. Inzwischen sind über 8'000 Figuren entstanden, zuerst Tausende aus Ton und später Tausende aus farbigem Plastilin, das sich ebenso leicht verformen lässt wie Ton. Er nannte das Ganze: "Das Rudel". Im Ausstellungsraum Klingental zeigen wir alle 8'000 Figuren. Jede ist maximal 8 Zentimeter hoch.
Gesichter, lachende, weinende, schreiende, staunende sind zu sehen. Sie schneiden Grimassen. Körperlose Kopffüssler sind darunter. Sie küssen sich, sie streiten sich, sie umarmen sich, sie schauen sich verliebt in die Augen. Sie tanzen Tango. Manche sind zurückhaltend, ja scheu. Andere stemmen die Arme in die Seite und markieren Präsenz. Einer schaut wie ein Japaner (wie schaut denn ein Japaner?). Eine weibliche Figur wird von einer Schlange umfangen. Eine geht mit dickem Bauch schwanger. Eine andere trägt eine grüne Schürze. Eine Figur bettelt. Kinder spielen. Ein Trio singt lauthals. Ein anderes Trio lächelt um die Wette. Einer übt selbstverliebten Sex aus. Paare spielen alle Stellungen des Geschlechtsverkehrs durch.
Dann gibt es Tiere, Katzen. Schlangen. Frösche, mehrarmige Tintenfische, Hunde, Dinosaurier, Mäuse. Und es gibt Fantasie-Wesen, Feen, Geister. Jede Figur ist einzigartig, unverwechselbar.
Helft mit bei der Arbeit am Archiv vom Ausstellungsraum Klingental: gibt es zu dieser Ausstellung irgendwo noch Abbildungen? Hinweise, aber auch Korrekturen und Ergänzungen gerne an info@ausstellungsraum.ch, vielen Dank.