RING RING

Eine szenische Anordnung von und mit PASCALE GRAU und JUDITH HUBER

Donnerstag, 1. November 2007, 20 Uhr

 

Bild
Pascale Grau und Judith Huber: Ring Ring
Foto ©Andri Stalder

 

 

Die metaphorischen Übertragungen der beiden Performerinnen kreisen um das Thema Ringen: Ringen mit Körpermassen, Worten, inneren Bildern und Materialien. Inspiriert durch Alltagshandlungen und Gesten erzählt jede Figur ihre Geschichten. Die Erzählstränge verschmelzen mit Videoprojektionen zu einer Show voller Reibungen und Interferenzen.

 Zur Performance im Kunstpanorama schrieb Kurt Becl in der NLZ vom 19. Januar 2004:
«Zwei Frauen, die Künstlerinnen Judith Huber und Pascale Grau, die eine im schwarzen Hosenensemble, die andere im schwarzen Deux-Pièces, eine Moderatorin, eine Shiatsu-Masseurin, ein Pizzaiolo, Schweizer Meister seines Fachs, sind Personal und Material für die Performance Ring - Ring. In kurzen Szenenfolgen werden Geschichten zum Thema Ringen aufgeführt, mit erzählten Worten, Gesten und Bildern.Zum Auftakt wird konkret gerungen. Vor einer Videoprojektion, die zwei vergleichsweise leichtgewichtige Frauen im rituellen Sumo-Kampf zeigt, stellen die beiden Künstlerinnen vor der Projektion Ring-Posen nach, allerdings ironisiert und ästhetisiert. Körperkraft und Kampf werden mit Leichtigkeit und Eleganz kontrastiert und in einer erotischen Geste, einem Griff an den Busen (der Kunstgeschichte), aufgehoben.Gross ins Bild setzten die beiden Künstlerinnen ihren Bauch. Die Ansicht ihrer Leibesmitte wurde per Video als Projektion über drei mal drei Meter gross auf die Wand geworfen. Pascale Grau nutzte ihren Bauch auf dem Rücken liegend als Spielplatz, möblierte ihn mit Objekten aus dem Puppenhaus und aus der Spielzeugkiste. Durch die Atmung bewegt, wackelten Stühle und Tische, als ob sie einem permanenten Erdbeben ausgesetzt seien. Judith Huber funktionierte ihren nicht minder beeindruckenden Bauch zu einer Arbeitsfläche um. Sie schmierte sich eine braune, glibberige Masse auf die nackte Haut. Was sich erst so unappetitlich ausnahm, entpuppte sich schliesslich als Guetzliteig, aus dem die Künstlerin mit einer Plastikform Sterne ausstach. (...)

Auch um Worte wurde gerungen, in der selbstbefriedigenden Geschichte um das Tennisspiel zwischen Hingis und Capriati von der Moderatorin Sandra Künzi, in lautmalerischen Wegwerfgedichten von Pascale Grau oder in der Fluchtirade von Judith Huber, die ihre Wut in übelsten Schimpfwörtern hörbar werden liess. Doch einen wahren Ringkampf boten die beiden Künstlerinnen zum Schluss ihrer Performance. Sie traten gegen eine Kiste voll Pizzateig an und unterlagen. Doch ihr Spiel mit Körpern, Worten und Bildern überzeugte.»

Für den Ausstellungsraum Klingental organisiert von Thomas Heimann.

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