STREULICHT

THOMAS ISLER und THOMAS KNEUBÜHLER

7. April bis 12. Mai 2013

Vernissage: Samstag, 6. April um 18 Uhr
mit einer Kino-Performance
von JANN CLAVADETSCHER

Gespräch: Freitag 3. Mai, 20 Uhr
Über die Präsenz von Abwesendem

Finissage: Sonntag, 12. Mai, 19 Uhr
Konzert von BERND SCHURER, Computermusiker

 

Bild
Thomas Kneubühler: Electric #6, 2009, c-print
©The Artist

 

 

STREULICHT
Ein fast dunkler Raum. Kunstlichter beleuchten eine geheimnisvolle Winterlandschaft. Auf dem Gesicht einer jungen Frau zeigen sich Emotionen, während sie sich selbst zuhört. In den Augen dreier Ägypter spiegeln sich Hoffnung und Angst nach der Revolution. Die Beleuchtung magisch angestrahlter Berge wird Schritt für Schritt ausgeschaltet, bis nur noch die Nacht zurück bleibt.

Die Werke von Thomas Isler und Thomas Kneubühler arbeiten auf dem schmalen Grat zwischen dokumentarischen Momentaufnahmen und fiktionaler Verdichtung. Der Schnee im Vordergrund wirkt entrückt, wie von ausserirdischen Lichtquellen moduliert - dabei stammt das Streulicht nur von profanen Pistenbeleuchtungen aus einem Naherholungsgebiet Montreals. Die Emotionen der jungen Janaïna, die sich die freudigen und tragischen Geschichten ihrer Eltern selbst schildert, sind dokumentarisch, im Augenblick des Erzählens aufgezeichnet. Der verdichtete Moment einer Revolution wird aktuell in den persönlichen Erinnerungen dreier Zeitzeugen aus Kairo, ihre Zeugnisse sind in einem Loop eingefangen. Gestört wird dieses Einschreiben durch Nachrichten des Senders Al Jazeera, der die jeweils aktuellen News in den Ausstellungsraum schickt.

Die poetischen und emotionalen Wirkungen der Projektionen werden immer wieder gebrochen. In allen Arbeiten sind politische Bezüge zu entdecken, in den künstlich beleuchteten Nachtlandschaften ebenso wie in den Erzählungen der jungen Frau.

 

Über die Präsenz von Abwesendem
Im Gespräch mit den Künstlern:
Bettina Stucky, Schauspielerin, Thomas Maissen, Historiker,
Felix Stalder, Kulturtheoretiker und Stéphane Vuilleumier, Mikrobiologe.

Die Künstler loten mit ihren Gästen Fragen zur Präsenz von nicht Dingfestem, nicht Sichtbarem und einmal Dagewesenem aus. In ihren jeweiligen Fachgebieten wie Geschichtsschreibung, Rollenarbeit, Vernetzungskultur oder Mikrobiologie sehen sie sich damit konfrontiert, dass sie mit Abwesendem Gegenwart und Präsenz herstellen wollen.

 

Mit freundlicher Unterstützung der Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung,
der Jubiläumsstiftung der Basellandschaftlichen Kantonalbank, Scheidegger-Thommen-Stiftung und dem Canada Council for the Arts. 'Happy Moment of History' von Thomas Isler wurde unterstützt vom Kunstkredit Basel-Stadt


Für den Ausstellungsraum Klingental organisiert von Bettina Grossenbacher.

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