WHEN THOUGHTS ARE REPLACED BY MOVING IMAGES
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Thomas Geiger: Das Brett, 2014, Videostill
©Thomas Geiger
Welche Bilder von Städten beherrschen unsere Vorstellungswelt? Real existierende Orte oder Traumbilder von glitzernden Metropolen und Albträume von sozialen Brennpunkten und Vereinsamung ? Manhattan versus Lagos? Versucht man sie vor dem inneren Auge scharf zu stellen, so wird deutlich, wie oft es sich dabei um vielfach kopierte Klischees handelt. Sie bleiben austauschbar, opak und unverbunden mit den Erfahrungen, die wir im Alltag machen und stehen in Wechselwirkung mit unseren ganz unterschiedlichen Wirklichkeiten in der gelebten Stadt, die nichts Einheitliches sind und sich in anderen, weniger eindeutigen Bildern äußern. Versucht man solche individuellen Eindrücke zu überlagern, bildet sich eine Art Collage, aus zahlreichen Fragmenten zusammengesetzt, die sich an unerwarteten Stellen überlappen.
Die Ausstellung führt ganz heterogene künstlerische Positionen zusammen, die sich im Themenfeld von Stadt und Urbanität bewegen. Sie sucht damit ein Geflecht von Beziehungen und Diskursen zu errichten, in dem Klischees verhandelt, dekonstruiert und unterlaufen werden. Für die Künstlerinnen und Künstler ist der konkrete Stadtraum Grundlage, Material, Umfeld und Ort ihrer künstlerischen Tätigkeit, ist Lebensader und -zentrum. Die Beschäftigung mit der Metropole findet in den Arbeiten nicht nur auf motivischer Ebene statt, sondern wird ebenso sichtbar anhand der konkreten Strategien im Umgang mit den real existierenden Strukturen gesellschaftlichen Lebens.
Für den Ausstellungsraum Klingental organisiert und betreut von Bruno Steiner.